Was Doktortitel bedeuten
Den Dr. med. (Doktor der Humanmedizin) und Dr. med. dent. (Doktor der Zahnmedizin) kennt jeder. Was aber verbirgt sich hinter anderen Doktortiteln und Studienabschlüssen von Ärzten?
Der akademische Grad oder akademische Titel in der Medizin weist nicht auf eine bestimmte medizinische Fachrichtung wie beispielsweise den FA (Facharzt) für Pharmakologie und Toxikologie hin. Der akademische Grad ist auch nicht die Voraussetzung für die Eröffnung einer eigenen Praxis. Der Doktortitel dient lediglich als Beleg einer wissenschaftlichen Leistung an einer Universität/Hochschule.
Dr. med., Gesundheitswissenschaft und mehr
Dr. med.: Im Anschluss an das medizinische Staatsexamen oder das medizinische Diplom (zu Zeiten der ehemaligen DDR von 1971-1990) wurde an einer Universität dieser medizinische Dr.-Titel erworben (promoviert).
Der Titel Dr. sc. hum. steht für doctor scientiarum humanarum (Doktor der Humanwissenschaften).
Dr. P. H.: Hierbei handelt es sich um einen Doktor der Gesundheitswissenschaften (Public Health).
Dr. rer. med.: Doktor der Medizin mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt.
Dr. rer. medic. steht für Doctor rerum medicinalium und bezeichnet einen Doktor der Gesundheitswissenschaften.
Der Doktor der Pflegewissenschaften (rerum curae) wird als Dr. rer. cur. bezeichnet.
MUDr. und andere ausländische Dr.-Titel
Die Abkürzung MUDr. steht für medicinae universae doctor (Doktor der Medizin) und wird in Tschechien und der Slowakei vergeben. Der Titel wird dort nach Abschluss des Medizinstudiums verliehen, ohne zusätzliche Doktorarbeit (Promotion).
M.D. bedeutet Medical Doctor. Dieser Titel wird ohne Doktorarbeit (Promotion) mit dem Abschluss des Medizinstudiums beispielsweise in den USA, Großbritannien und Skandinavien vergeben.
Als Dr. scient. med. wird ein Doktor der medizinischen Wissenschaft in Österreich bezeichnet. Dr. scient. med. ist vergleichbar mit dem Dr. med. in Deutschland.
Wenn Absolventen eines Dr. med. dent. (Zahnmedizin) oder Dr. med. univ. den österreichischen Dr. scient. med. erwerben, wird kein zusätzlicher Doktorgrad vergeben sondern „et scient. med.“ hinzugefügt. Also: Dr. med. univ. et scient. med. und Dr. med. dent. et scient. med.
Dr. med. univ. et scient. med.: Dieser Titel wurde bis 2007 in Österreich verwendet und steht für Doktor der gesamten Heilkunde mit wissenschaftlicher Befähigung.
Wofür steht PD und Dr. med. habil.?
Mit einer Habilitation (habil.) weisen Ärzte ihre Lehrbefähigung nach und können sich um eine Professur an einer Hochschule bewerben. Der akademische Titel hierfür ist Dr. med. habil.
Die Abkürzung PD steht für Privatdozent. Mit PD Dr. med. wird ein habilitierter Arzt bezeichnet, der die Lehrberechtigung an Universitäten erworben hat, Professor werden will und an der Uni Lehrveranstaltungen gibt.
Titel aus der ehemaligen DDR
Der zu Zeiten der ehemaligen DDR verliehene Dr.-Titel Dr. sc. med. setzte eine sogenannte Promotion B (ähnlich Habilitation) voraus. Den Titel Dr. sc. med. kann der Arzt in die Bezeichnung habil. umschreiben lassen oder ihn weiter tragen.
Der Titel Diplom-Mediziner, kurz Dipl.-Med., konnte in der ehemaligen DDR von 1971-1990 an einer Universität erworben werden.
Dipl.-Stom. ist die Abkürzung für Diplom-Stomatologe. Als Stomatologen wurden Zahnärzte in der ehemaligen DDR bezeichnet. Ein Studium der Stomatologie (Zahnheilkunde) konnte einst mit einer Facharztprüfung als Facharzt für allgemeine Stomatologie und später mit dem Diplom als Dipl.-Stom. abgeschlossen werden.
Ehrendoktoren und Vielfach-Doktoren
Der Ehrendoktortitel Dr. h.c. bedeutet honoris causa und wird aufgrund besonderer Leistungen ehrenhalber (ohne wissenschaftliche Prüfung ) verliehen.
Dr. mult.: mult. steht für multiplex. Das bedeutet, dass der Doktor mehrere Doktortitel hat.
Wenn sich in einer Praxis mehrere promovierte Ärzte niederlassen, steht auf dem Praxisschild oft Dres. Das ist die Abkürzung vom lateinischen doctores. Das bedeutet Ärzte.
Andere akademische Titel für Ärzte
Die Abkürzungen M. Sc. oder MSC oder M. S. stehen für Master of Science. Der Masterstudiengang kann in einer bestimmten medizinischen Fachrichtung oder in fachübergreifenden Disziplinen wie z.B. Medizintechnik oder Biomedizin abgeschlossen werden.
Auch Zahnärzte können nach Abschluss des Zahnarztstudiums an einer Hochschule oder Universität den akademischen Titel Master of Science (M. Sc.) in einer bestimmten Fachrichtung erwerben. Ein Beispiel dafür ist der Master of Oral Medicine in Implantology. In Österreich heißt der Titel: Master of dental Science für orale Implantologie (MDSc).
Die Abkürzung MHBA steht für Master of Health Business Administation. Ärzte erwerben in diesem Studiengang wirtschaftswissenschaftliche Kompetenzen für das Gesundheitswesen.
Den Master of Public Health, kurz MPH oder MSc Public Health kann ein Arzt nach seinem abgeschlossenen Medizinstudium im Aufbaustudiengang erwerben.
MBA steht für Master of Business Administration und ist ein Management-Studium, was dem Medizin-Erststudium angeschlossen werden kann.
Medizin-Dolmetscher
Diagnosekürzel
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