Aufdocinsider.de registrierter Facharzt für Pathologie betrachtet einen Gewebeausstrich unter dem Mikroskop.

Der Facharzt für Pathologie untersucht unter anderem Gewebeproben. Er ist der „Detektiv“ unter den Ärzten und hilft Kollegen anderer Fachrichtungen bei Diagnosefindung und Therapieentwicklung.

Was ist ein Facharzt für Pathologie?

Der Facharzt für Pathologie wird auch Pathologe genannt. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sind es nicht die Toten, die Ermordeten und Opfer von Gewaltverbrechen, mit denen sich der Pathologe beschäftigt. Diese Aufgabe übernehmen Rechtsmediziner (Fachärzte für Rechtsmedizin) – sie sind mit der Aufklärung von Gewaltverbrechen, Morden und den aus dem Fernsehen bekannten Leichensektionen zur Klärung der forensischen Todesursache betraut. Zwar eröffnet auch der Pathologe Leichen, dies aber zur Ergründung medizinischer Zusammenhänge und Erkrankungen.

Der Facharzt für Pathologie befasst sich mit der Diagnostik, Früherkennung, Ursachenerforschung (Ätiologie) und Erklärung der Entstehung (Pathogenese) von Erkrankungen. Dabei arbeiten Pathologen eng mit anderen Fachdisziplinen zusammen und sind sozusagen „Ratgeber“ und „Detektive“ zugleich. Als Querschnittsfach kommt die Pathologie mit nahezu allen Klinischen Disziplinen in Kontakt.

Pathologen sind diejenigen, die das Zell- und Probenmaterial untersuchen, das ärztliche Kollegen während verschiedenster Untersuchungen zur Diagnostik gewinnen. Ist dein Arzt sich nicht sicher, mit welcher Erkrankung er es zu tun hat, hilft häufig eine Probenentnahme weiter. Beispiele von Untersuchungsmethoden, bei denen Proben entnommen werden können, sind:

Der Pathologe ist also der Untersucher des Probenmaterials. Anhand von mikroskopischen Untersuchungen der Gewebeproben (histologische Untersuchungen) oder Zellproben (zytologische Untersuchungen) hilft er dem praktisch-tätigen Kollegen, eine Diagnose zu stellen oder zu bestätigen – manchmal sogar während einer Operation. Beim sogenannten Schnellschnitt gewinnen die Operateure noch während der laufenden Operation eine Gewebeprobe, lassen diese unverzüglich zum Facharzt für Pathologie transportieren, dieser untersucht die Probe und gibt den Chirurgen augenblicklich Rückmeldung, was seine Untersuchung ergeben hat. So können die Operateure noch während der Operation entscheiden, wie sie weiter vorgehen, ob beispielsweise die Entfernung des Tumors im Ganzen geglückt ist oder noch mehr Gewebe abgetragen werden muss.

Bekommt der Facharzt für Pathologie Probenmaterial zur Untersuchung zugesandt, kann er anhand einer Vielzahl von Untersuchungstechniken die Gewebeart und Gewebeveränderung bis ins kleinste Detail untersuchen, sogar bis auf ihre Erbsubstanz, ihre DNA (Desribonukleinsäure). Zum Beispiel können so der Ursprung und die Art einer Gewebewucherung identifiziert werden. Diese Informationen sind entscheidend für die Therapieauswahl und den Erfolg einer Krebs-Behandlung. Somit hat der Facharzt für Pathologie eine ganz entscheidende Rolle in der Erkennung einer Erkrankung und der weiteren Therapieplanung.

Um Gewebe und Zellen untersuchen zu können, beherrscht der Pathologe nicht nur zahlreiche Untersuchungsmethoden, sondern auch Techniken, mit denen er Mikroskopier-Präparate herstellt, einfärbt und Besonderheiten sichtbar machen kann.

Leichenobduktionen von zumeist im Krankenhaus verstorbenen Personen führt der Pathologe ebenfalls durch. Diese dienen oftmals der Klärung der Todesursache, medizinischer Vorgänge oder beispielsweise dem Nachweis einer Erbkrankheit. Zur Obduktionstätigkeit zählen Kenntnisse in der Leichenkonservierung, ein umfangreiches Wissen der Anatomie (Lehre vom Aufbau und der Struktur des Körpers).

Ausbildung zum Facharzt für Pathologie

Die Weiterbildung zum Facharzt für Pathologie kann im Anschluss an ein abgeschlossenes Medizinstudium mit Erwerb der Erlaubnis zur Ausübung des Arzt-Berufes (Approbation) absolviert werden. Die Weiterbildungszeit umfasst 72 Monate. Davon können 12 Monate einer Tätigkeit in anderen medizinischen Disziplinen der unmittelbaren Patientenversorgung angerechnet werden.

Wo arbeitet ein Facharzt für Pathologie?

Ein Facharzt für Pathologie kann als Pathologe an Krankenhäusern oder Hochschulkliniken angestellt sein. Dort arbeitet er nicht in der direkten Patientenversorgung, sondern im Institut beziehungsweise Fachbereich für Pathologie und hat dort seine eigenen Laborräume und Arbeitsbereiche inklusive Obduktionssaal zur Verfügung. Einer Forschungs- oder Lehrtätigkeit kann der Pathologe außerdem zum Beispiel an Universitäten oder medizinischen Fakultäten nachgehen. Auch die Arbeit an pathologischen oder rechtsmedizinischen Instituten stellt eine Berufsperspektive für Pathologen dar.

Wann gehst du zum Pathologen?

Der Facharzt für Pathologie ist kein klassisch, praktizierender Arzt der unmittelbaren Patientenversorgung. Der Pathologe untersucht keinen Patienten an sich, sondern Zell- oder Gewebeproben von lebenden oder toten Patienten.

Typische Anlässe, bei denen Ärzte anderer Fachdisziplinen die Fähigkeiten eines Pathologen zu Rate ziehen, sind zum Beispiel:

Untersuchungen beim Facharzt für Pathologie

In der Untersuchung von Gewebe wendet der Facharzt für Pathologie unterschiedliche Methoden an:

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