L53: Sonstige erythematöse Krankheiten
Exkl.: Erythema ab igne L59.0
Erythema durch äußere Agenzien bei Hautkontakt L23-L25
Erythema intertrigo L30.4
Als Erythem wird in der Dermatologie ein hellroter, rötlicher oder rötlich-blauer Fleck bezeichnet, der durch eine gesteigerte Durchblutung der Haut hervorgerufen wird. Ursache dafür ist beispielsweise eine Entzündung. Umgangssprachlich wird ein Erythem als Rötung bezeichnen. Anhand der Größe, Anzahl und Verteilung, Anordnung, Form, Ort des Auftretens, Begrenzung, Farbe, Symptomatik und vieler weiterer Merkmale können Erytheme näher beschrieben werden.
L53.0 Erythema toxicum
Exkl.: Erythema toxicum beim Neugeborenen P83.1
Toxicum bedeutet giftig oder durch Gifte hervorgerufen. In der Medizin wird der Begriff beispielsweise dazu verwendet, um ein Gift als Ursache einer Erkrankung näher zu beschreiben.
L53.1 Erythema anulare centrifugum
Das Erythema anulare centrifugum wird auch als Erythema anulare centrifugum Darier bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Hauterkrankung (Dermatose), die nicht als eigenständiges Krankheitsbild, sondern vielmehr als Reaktionsmuster der Haut auf diverse Faktoren gewertet wird. Betroffen sind meist Menschen um das 50.-55.Lebensjahr. Das Erythema anulare centrifugum verläuft oftmals chronisch bzw. schubweise über Jahre hinweg.
Der Begriff Erythema anulare centrifugum lässt als typischen Hautbefund einen rötlichen Fleck (Erythem) vermuten. Die Namensgebung ist hier aber irreführend. Denn kennzeichnend für das Erythema anulare centrifugum sind keine Flecken, sondern sogenannte Plaques. Das sind plattenartige Erhöhungen der Haut, die auch ertastet werden können. Das Erythema anulare centrifugum tritt besonders am Rumpf oder an den Gliedmaßen auf.
Beim Erythema anulare centrifugum erscheinen große, rote Plaques auf der Haut, die zentral abheilen und sich langsam ringförmig (anulare von anulär = ringförmig) von innen nach außen (centrifugum von zentrifugal = vom Zentrum zur Peripherie laufend) ausbreiten.
Die Entstehung des Erythema anulare centrifugum ist noch ungeklärt. Als Ursachen werden Allergien, Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Medikamenteneinnahme und bösartige Erkrankungen aufgeführt.
L53.2 Erythema marginatum
Synonym zum Begriff Erythema marginatum werden in der Fachsprache auch die Begriffe Erythema anulare rheumaticum oder Erythema circinatum verwendet. Hiermit wird das Auftreten rosafarbener bzw. rötlicher Flecke (Erytheme) im Rahmen eines rheumatischen Fiebers beschrieben.
Das rheumatische Fieber ist eine autoimmunologische Folgereaktion auf eine vorausgegangene Infektion mit Streptokokken wie zum Beispiel bei einer Mandelentzündung. Körpereigene Antikörper bekämpfen fälschlicherweise körpereigenes Gewebe aufgrund von Strukturähnlichkeiten mit den Membranen der Streptokokken. Dies kann unter anderem Gelenkentzündungen (Arthritis), Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Entzündungen der Herzklappen (Endokarditis) hervorrufen. Im Rahmen dessen kann auch das Erythema marginatum vorkommen. Eine frühzeitige antibiotische Therapie kann die Entwicklung solcher Folgeerscheinungen nach Streptokokken-Infekten in der Mehrzahl der Fälle verhindern.
Das Erythema marginatum wird als Diagnose im ICD-10 Code auch als Erythem bei anderenorts klassifizierten Krankheiten bei akutem rheumatischem Fieber (I00+) unter L54 eingeordnet.
L53.3 Sonstiges figuriertes chronisches Erythem
Unter einem figurierten Erythem wird in der Dermatologie eine vielgestaltige Gruppe von rötlich, fleckigen Hauterscheinungen (Erythem) verstanden, die sich durch eine bestimmte Anordnung und Formation bzw. Figuration des Erythems auszeichnen. Beschreibende Begriffe für diese Formationen bzw. figurierten Erytheme sind beispielsweise ringförmig, girlandenförmig oder zentrifugal. Unter „sonstiges figuriertes chronische Erythem“ werden chronische figurierte Erytheme verstanden, die nicht durch ein bestimmtes, typisches klinisches Erscheinungsbild wie das Erythema anulare centrifugum (L53.1) oder das Erythema anulare rheumaticum (L53.2) genauer klassifiziert werden können.
L53.8 Sonstige näher bezeichnete erythematöse Krankheiten
Sonstige näher bezeichnete erythematöse Krankheiten stellen definierte Krankheitsbilder dar, die mit Erythemen also hellroten, rötlichen oder rötlich-blauen Flecken bedingt durch einen lokale Mehrdurchblutung der Haut, zum Beispiel infolge einer Entzündungsreaktion, einhergehen.
L53.9 Erythematöse Krankheit, nicht näher bezeichnet
Inkl.: Erythem o. n. A.
Erythrodermie o. n. A.
Hier werden Hautrötungen (Erytheme) oder generalisierte Hautrötungen (Erythrodermien) eingeordnet, die nicht genauer auf eine klare Ursache oder eine Erkrankung zurückzuführen sind oder vom Arzt nicht näher beschrieben werden.
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