Frau mit Refluxerkrankung hat Sodbrennen und hält sich den Hals.

Beim nächtlichen Sodbrennen wird die aufsteigende Magensäure unbemerkt inhaliert. Dadurch können die Atemwege gereizt werden. Husten und Heiserkeit sind mögliche Folgen.

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Wie entsteht Sodbrennen?

Magendrücken, saures Aufstoßen, ein unangenehmes brennendes Gefühl hinter dem Brustbein – hinter diesen Beschwerden kann Sodbrennen stecken. Verursacht wird das saure Aufstoßen, wenn Säure aus dem Magen in die Speiseröhre aufsteigt. Dieser Säurerückfluss (Reflux) entsteht, wenn der Verschlussmuskel am unteren Ende der Speiseröhre sie nicht mehr richtig zum Mageneingang abdichtet. Tritt Sodbrennen häufig auf, sprechen Mediziner von Refluxkrankheit (gastroösophageale Refluxkranheit, GERD).

Wann sollest du mit Sodbrennen zum Arzt gehen?

Sodbrennen solltest du immer ernst nehmen. Hält das saure Aufstoßen und das brennende Gefühl länger als vier Tage an, dann solltest du zum Arzt gehen. Ebenso wenn das Sodbrennen immer wieder auftritt.

Dein Hausarzt ist der richtige Ansprechpartner. Er wird dich für weitere Untersuchungen gegebenenfalls an einen Gastroenterologen oder einen Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie überweisen.

Auf Dauer unbehandelt kann Sodbrennen zu einer chronischen Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut führen. Mediziner sprechen dann von einer Ösophagitis oder Refluxösophagitis.

Welche Komplikationen können bei Sodbrennen auftreten?

Was sind die Ursachen von Sodbrennen?

Hast du zu viel, zu fettig oder auch zu süß gegessen, dann sind häufig Magendrücken und saures Aufstoßen die Folge. Sodbrennen ist ein Symptom der Refluxerkrankung, bei der die Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt.

An unserem Mageneingang befindet sich ein Schließmuskel. Dieser sogenannte Ösophagussphinkter verhindert, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Erschlafft dieser Schließmuskel, sinkt der Druck im unteren Bereich der Speiseröhre oder erhöht sich der Druck im Mageninneren, dann kann der Magen zur Speiseröhre hin nicht mehr richtig verschlossen werden. Somit können Magensaft und Speisebrei in die Speiseröhre aufsteigen.

Risikofaktoren für den Säurerückfluss

Was sind die Symptome von Sodbrennen?

Wenn es nach dem Essen in der Magengegend unangenehm drückt, brennende Schmerzen hinter dem Brustbein folgen, du sauer aufstoßen musst und kleinere Mengen des zuvor geschluckten Speisebreis wieder hochkommen, dann hat dich das Sodbrennen erwischt. Oft verstärken sich die Beschwerden beim Liegen und Bücken. Auch morgendliche Heiserkeit und nächtliche Hustenanfälle können hinzukommen. Die Heiserkeit entsteht durch eine Entzündung des Kehlkopfes.

Kommt die Schleimhaut des Kehlkopfes mit dem aufsteigenden Magensaft in Kontakt, kann es zu Entzündungen kommen. Wird der Reflux oder Rückfluss des Magensaftes von einem bestimmten Nerv im Gehirn wahrgenommen, dann kann es zu verstärkter Schleimbildung in den Atemwegen kommen. Die Folge: ständiges Husten und Räuspern mit nachfolgender Heiserkeit.

Nachts sind die Beschwerden beim Sodbrennen besonders ausgeprägt. Denn im Liegen hat es die Magensäure leichter, in die Speiseröhre zurück zu fließen. Außerdem fehlen nachts die Schluckbewegungen, die tagsüber dafür sorgen, dass aufsteigender Speisebrei zurück in den Magen fließt.

Untersuchungen bei Sodbrennen

In einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) wird dein Arzt etwa über die Art und die Dauer deines Sodbrennens wissen wollen. Vorerkrankungen sowie Ernährungsgewohnheiten, aber auch berufliche und private Stress-Situationen und Belastungen können in diesem Zusammenhang wichtig sein. Da Erkrankungen der Herzkranzgefäße ähnliche Beschwerden auslösen können wie Sodbrennen, gilt es diese auszuschließen. Dazu kann ein Belastungs-EKG nötig werden. Hierbei werden die elektrischen Aktivitäten des Herzens während einer körperlichen Belastung, in der Regel ist das Radfahren, aufgezeichnet. Die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels sollte im Normalfall bei Belastung ansteigen.

Mit Endoskopie ins Innere der Speiseröhre

Bei einer Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Anfang des Zwölffingerdarms kann dein Arzt Veränderungen deiner Speiseröhrenschleimhaut festtellen. Bei der Endoskopie schiebt der Arzt ein schlauchförmiges und mit einer Kamera ausgestattetes Instrument, das sogenannte Endoskop, vom Rachen in die Speiseröhre und weiter. Auf einem Monitor können mögliche Veränderungen im Gewebe betrachtet werden. Mit dem Endoskop können bei einer Spiegelung der Speiseröhre auch Gewebeproben entnommen werden oder Blutungen in Speiseröhre und Magen gestillt werden. Die Endoskopie hilft ebenfalls bei der Diagnose einer Speiseröhrenentzündung oder Ösophagitis.

Messung der Säurekonzentration in der Speiseröhre

Wenn die Untersuchungen mit dem Endoskop keine sichtbaren Veränderungen in der Speiseröhre gezeigt haben, aber dennoch starkes Sodbrennen besteht, dann kann die Säurekonzentration in der Speiseröhre gemssen werden. Bei dieser sogenannten pH-Metrie wird die Häufigkeit und Dauer des Magensaft-Rückflusses über 24 Stunden bestimmt. Dazu misst eine dünne Sonde im unteren Drittel der Speiseröhre den pH-Wert, der durch die Säurekonzentration bestimmt wird. Der Wert wird an einen elektronischen Speicher übertragen, den du am Körper trägst. Dein Arzt liest die gemessenen Werte in seiner Praxis aus und kann nun die Säurekonzentraion feststellen, die über einen Tag lang auf deine Speiseröhre einwirkt.

Was tun bei Sodbrennen?

Vielen Menschen mit Sodbrennen hilft es, nachts mit erhöhtem Kopf zu schlafen. Das erschwert das Aufsteigen und den Verbleib der Magensäure in der Speiseröhre. Wenn du Übergewicht hast, specke einige Kilos ab. Auch das kann zu einer Linderung der Beschwerden führen.

Die richtige Ernährung bei Sodbrennen

Linderung bei Sodbrennen verschaffen breiige Speise wie Möhrenmus oder Kartoffelbrei. Sie binden die Magenäure und machen ein Aufsteigen schwer. Kohlensäurehaltige Getränke fördern das saure Aufstoßen. Statt Wasser mit Kohlensäure also lieber stilles Wasser trinken. Meide Säurehaltiges wie Wein und Obstsäfte. Da allerdings jeder von uns anders auf bestimmte Speisen und Getränke reagiert, kann ein Ernährungstagebuch helfen das herauszufinden, was mit Vorsicht zu genießen ist. Ein Ernährungstagebuch hilft auch dabei, die Situationen aufzuschreiben, unter denen Sodbrennen auftritt oder besonders stark wird.

Welche Medikamente können bei Sodbrennen helfen?

Hilfe bei Sodbrennen aus der Apotheke

Welcher Tee bei Sodbrennen?

Das wichtigste zuerst: Pfefferminztee ist zur Behandlung von Sodbrennen nicht geeignet. Das ätherische Öl der Pfefferminze bewirkt eine Entspannung des Magenpförtners, wodurch saurer Speisebrei zurück in die Speiseröhre fließen kann. Pfefferminztee eignet sich hingegen hervorragend zur Bekämpfung von Brechreiz, Blähungen und Durchfall.

Enziantee (erhältlich in Apotheken) drosselt die Magensäureproduktion. Doch Vorsicht: Enziantee ist für Schwangere und Bluthochdruckpatienten nicht geeignet. Lass dich in deiner Apotheke beraten!

Kräutertess mit Kamille, Malve und Eibisch können ebenfalls Linderung bei saurem Aufstoßen bringen.

Eine Manschette für die Speiseröhre

Um den Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre wieder herzustellen, kann bei Sodbrennen auch eine Operation nötig werden. Bei dieser sogenannten Fundoplikation wird der obere Teil des Magens wie eine Manschette um den unteren Teil der Speiseröhre gelegt. Die Operation birgt wie jede andere auch gewisse Risiken. Selten, aber möglich sind Blutungen und Nachblutungen, ein Verrutschen der Manschette in die Brusthöhle sowie Verletzungen von Magen, Darm, Speiseröhre und/oder Zwerchfell.

Gegen den Rückfluss der Magensäure kann auch eine Kunststoffmasse wirken. Sie wird in gelöster Form in die Muskelschicht des unteren Speiseröhrenschließmuskels gespritzt und stellt eine Barriere für den aufsteigenden Magensaft dar.

Sodbrennen vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu Sodbrennen kommt oder damit du bestehende Beschwerden bei saurem Aufstoßen lindern kannst, helfen einfache Tricks:

Wie sind die Heilungschancen bei Sodbrennen?

Die Erfolgsaussichten zur Heilung von Sodbrennen sind nach Meinung vieler Ärzte mit der passenden Therapie sehr gut. Eine Alternative zur Langzeitbehandlung mit Medikamenten ist die Operation. Lass dich von deinem Arzt beraten.

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