Der Keuchhusten-Erreger Bordatella pertussis kommt weltweit vor.

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, wird durch Gifte des Bakteriums Bordatella pertussis ausgelöst. Der Erreger wird von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Keuchhusten (Pertussis): Was ist das?

Keuchhusten (Pertussis) wird durch das Gift des Bakteriums Bordatella pertussis ausgelöst. Das Bakterium kommt weltweit vor und wird von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das geschieht durch das Einatmen von kleinsten Partikeln, die die Krankheitserreger enthalten und die Erkrankte durch Sprechen, Husten oder Niesen in der Luft verteilen. Diese infektiösen Tröpfchen können bis zu einem Meter weit fliegen. Nach der Infektion dauert es circa neun bis zehn Tage bis du die ersten Symptome fühlst. Diese Zeit wird Inkubationszeit genannt.

Krampfartiger Husten als typisches Symptom

Der Keuchhusten beginnt bei Erwachsenen meist mit Grippe-ähnlichen Symptomen. In dieser Zeit ist Pertussis besonders ansteckend. Folgende Beschwerden können auftreten:

Nach ein bis zwei Wochen setzt der typische 100-Tage-Husten ein. Die Betroffenen husten krampfartig. Die Hustenstöße kommen anfallsartig und folgen rasch aufeinander. Das wird auch als Stakkatohusten bezeichnet.

Beim Keuchhusten schleudern die Erkrankten oft ihre Zunge heraus und husten manchmal sogar bis zum Würgen. Das angestrengte Einatmen und Husten klingt dann wie ein Keuchen.  Nach 10-12 Wochen klingt der Keuchhusten allmählich ab.

Zum krampfartigen Husten können weitere Symptome hinzukommen:

Oft verläuft der Keuchhusten im Erwachsenenalter auch ohne Symptome. Das Tückische daran ist, dass du die Erkrankung dann nicht merkst. Trotzdem kannst du Überträger der Krankheit sein und unbemerkt andere Menschen anstecken.

Keuchhusten (Pertussis)-Impfung: Welche Arten gibt es?

Eine Keuchhusten-Erkrankung kann durch eine Pertussis-Impfung nicht ausgelöst werden. Es gibt verschiedene Varianten der Keuchhusten-Impfung. Generell sind alle Pertussis-Impfungen sogenannte Kombinationsimpfungen. Kombiniert wird mit Impfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie und Kinderlähmung (Poliomyelitis). Eine Einzelimpfung gegen Keuchhusten gibt es nicht mehr.

Bei allen Keuchhusten-Impfungen handelt es sich um aktive Impfungen. Das bedeutet, dein Körper wird durch die Impfung zur Ausbildung von Abwehrmechanismen gegen den Pertussis-Erreger angeregt.

Gespritzt wird der Impfstoff intramuskulär, also in den Muskel. Der Pieks wird in den Oberarm, Oberschenkel oder Po gesetzt.

Aktive Keuchhusten-Impfung

Der Pertussis-Impfstoff ist ein azellulärer Totimpfstoff. Er enthält keine lebensfähigen Zellen oder Krankheitserreger, sondern nur spezielle Anteile des Erregers Bordatella pertussis wie Anteile seines Gifts oder seiner Zellhülle. Die im Impfstoff enthaltenen Teile des Keuchhusten-Erregers werden zu den Angriffspunkten deines Immunsystems. Durch die Impfung bildet dein Körper Antikörper, die diese Angriffspunkte (Zielstrukturen oder Antigene) bei einem erneuten Kontakt mit Bordatella pertussis erkennen. Deine Immunabwehr kann somit im Ernstfall schneller reagieren und dich besser vor der Erkrankung schützen.

Kombinationsimpfung

Um einen ausreichenden Impfschutz gegen Keuchhusten aufzubauen und das Immunsystem dazu anzuregen, Antikörper gegen die Pertussis-Erreger zu bilden, wird die Grundimmunisierung bei Säuglingen durch eine 6-fach-Impfung abgedeckt. Ein einziger Pieks kombiniert hier insgesamt sechs Impfungen: gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Kinderlähmung (Polio), Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Keuchhusten (Pertussis).

Wann gegen Keuchhusten (Pertussis) impfen?

Da Säuglinge und Kleinkinder durch ihre noch nicht vollständig ausgeprägten Abwehrkräfte besonders gefährdet sind an Keuchhusten zu erkranken, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) einen möglichst frühen Beginn der Impfung ab einem Alter von zwei Monaten.

Zu dieser Grundimmunisierung gegen Keuchhusten zählen noch drei weitere Impfungen, nämlich im Alter von drei, vier und elf bis 14 Monaten.

Die Impfung erfolgt gemeinsam mit der Grundimmunisierung gegen fünf weitere Erkrankungen. Diese 6-fach-Impfung enthält Impfstoffe gegen

Die Tabelle zeigt von der Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlene Impfungen für Babys, Kinder, Jugendliche und Erwachsene:

6-fach-Impfung Alter in Monaten Alter in Jahren
2 3 4 11- 14 5-6 9 -16 ab 18
Diphtherie  

Insgesamt 4 Grundimmunisierungen jeweils im Alter von 2, 3, 4 und 11-14 Monaten.

 

Aktive Impfungen.

 

 

Auffrischungs-impfungen (außer Hepatitis B, hier reicht eine einmalige Impfung) erstmalig mit 5-6 Jahren, dann mit 9-16 Jahren.

Ab dem 18.Lebensjahr Auffrischungen alle 10 Jahre.

Tetanus
Pertussis
Hepatitis B
Poliomyelitis
Haemophilus influenzae Typ b (Hib)

Keuchhusten (Pertussis)-Impfung: Wann nicht impfen?

Eine Grippe-Erkrankung mit hohem Fieber wäre eine Situation, in der du nicht geimpft werden solltest. Auch bei anderen schweren Erkrankungen, die deinen Körper schwächen, sollte auf eine Impfung verzichtet werden. Dein Arzt wird dir Risiken und Nebenwirkungen erklären und mit dir planen, wann eine Impfung durchgeführt wird.

Leichte Erkrankungen wie eine Erkältung müssen dich aber in der Regel nicht daran hindern, deinen Impfschutz aktuell zu halten. Frag auch hier bitte deinen Arzt.

Kann die Grundimmunisierung gegen Keuchhusten nachgeholt werden?

Du weißt nicht, ob du als Kind oder später einmal gegen Keuchhusten geimpft wurdest? Die STIKO empfiehlt in solchen Fällen Nachholimpfungen gegen Keuchhusten. Dazu werden die Kombinationsimpfstoffe Tdap oder Tdap-IPV genutzt.

T steht hier für Wundstarrkrampf also Tetanus. d ist die Abkürzung für Diphtherie. ap kürzt azellulärer Pertussis-Impfstoff ab. Azellulär bedeutet, dass der Impfstoff keine lebenden Zellen des Bakteriums enthält. IPV wird als Abkürzung für den Impfstoff gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) genutzt.

Wenn du planst schwanger zu werden, solltest du dich von deinem Arzt beraten lassen. Besonders wichtig ist ein ausreichender Impfschutz auch für Kontaktpersonen zu Neugeborenen. Denn die Abwehrkräfte von Neugeborenen sind nicht noch ungenügend ausgebildet und  somit nicht stark genug, um sich gegen die Erreger von Keuchhusten zu schützen.

Keuchhusten (Pertussis)-Impfung: Wann auffrischen?

Durch die Grundimmunisierung mit dem Keuchhusten-Impfstoff hat dein Körper bereits Abwehrmechanismen gegen einen Angriff von Bordatella pertussis gebildet. Doch diese Abwehrstärke hält nicht ein Leben lang an: Auffrischungsimpfungen sollten daher bei Erwachsenen alle 10 Jahre durchgeführt werden. Auffrischungsimpfungen im Kindes- und Jugendalter werden im Alter von fünf bis sechs Jahren und neun bis 16 Jahren von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.

Für Auffrischungsimpfungen stehen Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung, die verschiedene Inhaltsstoffe enthalten:

Keuchhusten (Pertussis)-Impfung: Welche Nebenwirkungen?

Durch Impfungen kann es generell zu Rötungen, Schwellungen und Schmerz an der Einstichstelle kommen. In der Regel wirst du aber spätestens nach ein paar Tagen nichts mehr davon spüren. Eventuell bist du nach der Keuchhusten-Impfung auch etwas müde oder dein Arm fühlt sich schwer an. Auch Fieber, Kopfschmerzen, Bauchbeschwerden oder andere leichte Krankheitserscheinungen können vorkommen.

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